Impressionen der Mitgliederversammlung 2022 der Bundesgemeinschaft
Am Dienstag, dem 20. September 2022, fanden sich die Mitglieder und Freunde der Bundesgemeinschaft zum diesjährigen Kolloquium in Verbindung mit der Mitgliederversammlung im schönen und gastfreundlichen LVR-Niederrheinmuseum zu Wesel ein. Hier folgen einige Impressionen der sehr schönen Veranstaltungen:
Das Kolloquium mit dem Titel: Preußen im Westen: Das Verhältnis des Rheinlandes und der Niederlande zur Hohenzollern-Monarchie im 19. und 20. Jahrhundert behandelte ausgewählte Aspekte aus dem Themenkomplex „Preußen“, der gerade auch im Westen einen wichtigen Teil der Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte insgesamt darstellt. Thematisiert wird die Beziehungsgeschichte der seit 1815 zu Preußen gekommenen Rheinlande zum preußischen Gesamtstaat und zur Monarchie und die komplexen Relationen zwischen dem in Huis Doorn im Exil lebenden ehemaligen Kaiser Wilhelm II. und dem „Dritten Reich“.
In seinem Vortrag mit dem Titel: Die Rheinlande und Preußen im langen 19. Jahrhundert – eine Beziehungsgeschichte und die Rolle der Monarchie behandelte Georg Mölich das durchaus spannungsreiche Verhältnis der Preußen-Monarchie zum fernen, aber von seiner beginnenden Industrie bedeutsamen Rheinland einerseits und das anfänglich fremdelnde, dann aber doch kohabitierende Rheinland andererseits, das dann besonders in den vielen bis zum heutigen Tage erhaltenen Preußendenkmälern zum Ausdruck kam.
Prof. Dr. Jacco Pekelder skizzierte in seinem Vortrag mit dem Titel: Die Hohenzollern: Missing Link zwischen Kaiserreich und Nationalsozialismus? Das Verhältnis Wilhelms II. zum „Dritten Reich“ aus der Sicht des Museums Huis Doorn die Verstrickung des Hauses Hohenzollern in der nationalsozialistischen Bewegung und ihre Nähe zu den Machthabern des "Dritten Reiches", vor dem Hintergrund des laufenden Rückgabestreites zwischen der Bundesrepublik und den Erben des Hauses Hohenzollern. Das 'Huis Doorn', der Exilwohnsitz des letzten Kaisers seit 1918 bis zu dessen Tode im Jahr 1941, widemete sich dieser Thematik in einem Forschungsprojekt und einer Austellung, an dem Jacco Pekelder maßgeblich beteiligt war. Das Kolloquium wurde mit einer engagierten Diskussion beendet.
Es folgte die Mitgliederversammlung der Bundesgemeinschaft, in der der Vorsitzende ausführlich über die Aktivitäten des letzten Jahres berichtete. Nach dem Bericht des Schatzmeisters und der Entlastung des Vorstands wurde eine erste Auswertung der in den vergangenen Monaten durchgeführten Umfrage unter den Mitgliedern der Buindegemeinschaften präsentiert. Es folgte die Vorstellung der neuen Praktikantin der Bundesgemeinschaft und eine erste Skizzierung ihrer Aufgabe, die die Planung und Gestaltung eines Podcast für die Bundesgemeinschaft umfasst. In einem weiteren Tagesordnungspunkt fand eine Ehrung unseres langjährigen Partners und Freundes der Bundesgemeinschaft Georg Mölich als Vertreter des Landschaftsverbands Rheinland im Vorstand der BDNZ statt, der am Ende des Jahres in den wohlverdienten Ruhestand treten und somit aus dem Vorstand austreten wird. Mit Berichten aus den Mitgliedsvereinigungen endete die Mitgliederversammlung 2022.
Im Anschluß fand im LVR-Niederrheinmuseum eine Führung durch die Ausstellung: Ein Strom, der uns verbindet: Deutsch-niederländische Geschichte am Rhein von 1800 bis 2000 statt.
An dieser Stelle sei dem Team des LVR-Niederrheinmuseums zu Wesel, insbesondere der Leiterin des Museums Frau Corinna Endlich, ganz herzlich für die ausgezeichnete Organisation der Veranstaltungen gedankt.
Im Namen des Vorstands
Loek Geeraedts, 1. Vorsitzender
Bild: Lisa Kannenbrock